Der weinende Regen
Die Blumen sterben und der Regen weint.Bald bin ich mit dir, mein Verderben,
geschwisterlich erneut vereint.
Vergangenheit – sie liegt in Scherben…
und dennoch holt sie mich jetzt ein.
Die alten Schatten wecken mich!
Das ist so wunderlich und „fein“.
Im Innern‘n gibt es einen Stich!
Gesichter, die nicht freundlich waren
umringen mich nunmehr erneut.
Die Missgeschicke, deren Scharen
ich noch zu jeder Zeit bereut,
„erfrischen“ jetzt die alten Glieder
und ich erstarr‘, wie damals auch.
Die Last des Lebens drückt mich nieder
und Flaugefühl füllt meinen Bauch.
Die Nacht ist wie ein grelles Tor,
ihr Gut erscheint mir neu verstockt.
Was einmal war kommt wieder vor,
wobei der Schalk im Nacken hockt,
der mich seit Ewigkeit verlacht.
Er stranguliert mich liebend gern.
Ich trag‘ die graue Eselstracht
und ganz zerrissen ist mein Kern!
Das dunkle Herz der Lebensjahre
weist strikt auf jammervolle Schlünde.
Zu Berge stehen mir die Haare –
ja, das hat seine „guten“ Gründe:
der Feind ist sichtbar, doch verboten
ist’s mir, ihn jemals anzuzeigen!
Denn darauf stehen schlechte Noten –
er trägt die Orden! Ich muss schweigen!
©Sur_real