RUNTERHOLEN
Oktober schon, trotzdem noch warm,Es lutscht die Sonne mir am Arm,
So hänge ich in meiner Matte,
Träumend von Himbeeren mit Latte.
Gerade dachte ich, ganz frei
Bin ich so selten, schwer wie Blei,
Hängt sonst an mir das Haus, das Rind,
Doch heute nicht, es gibt nur Wind.
Er streichelt mich, ist weich und frisch,
Ich stehe auf, setz mich zu Tisch,
Umfasse dort ein schmales Teil,
Klar, jetzt mach ichs mir richtig geil.
Das kleine Teil hat Tasten, Knöpfe,
Es summt sogar, zeigt Schlangenköpfe,
Ich kann es auf und in mir tragen,
Oh ja, heut werde ich es wagen.
Gesagt getan, es glänzt im Licht,
Mal leg ichs hin, mal will ichs dicht,
Erregt bin ich und atme schwer,
Zum Glück ist nicht der Akku leer.
So gehts ne halbe Stunde lang,
Ich wundre mich, werd' langsam bang,
Wo bleibt der Abschluss, das Final,
Schaff ich es nicht, fast wirds zur Qual.
Nun nach ner langen Reise dann,
Komm atemlos am Ziel ich an.
Und habe, wer hätt' es gedacht,
Mein IOS mit Nummer Acht.
So gabs für mich beim Runterholen,
Ganz unnütz Angst und etwas Pein,
Mein altes iphone unverholen
Taucht nun in neue Welten ein.