Wehmut
Ich spür wie Wehmut mich durchdringt. Sie macht sich in mir breit.Ein Wunsch nach hellen Tagen und Vergangenheit,
nach ach so unbeschwerten Stunden, die so selten sind,
liegt schwer auf mir und ich weiß nicht, was ich so schön dran find.
Es ist wohl dieses eine Lied, das ich so oft gehört,
zu andrer Zeit, an andrem Ort, das mich so sehr betört.
Es ist wie eine Eisenbahn, die unterwegs nicht hält,
die fährt und fährt in eine längst vergess’ne Welt.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich sehe viele graue Gestalten.
Sie sind wie Schemen, nicht festzuhalten.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Die Grauen haben sie mir gestohlen.
Sie sind wie Schatten, nicht einzuholen.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Was macht mich nur so sehnsuchtsvoll, das frage ich mich oft,
wenn dieses Lied ertönt? Was hab ich mir erhofft?
Ich weiß Du schläfst hier irgendwo, in sicherem Versteck,
doch ich werd‘ solang nach Dir rufen, bis ich Dich entdeck.
Ich fühl mich plötzlich schwach und weiß ja auch warum, denn gleich
verklingt das Lied ganz weich.
Ich sag der Sehnsucht: Bleib doch hier! Sie lacht mir ins Gesicht.
Ich versuch sie aufzuhalten. Es gelingt mir nicht.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich sehe viele graue Gestalten.
Sie sind wie Schemen, nicht festzuhalten.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Die Grauen haben sie mir gestohlen.
Sie sind wie Schatten, nicht einzuholen.
Ich schreie meinen Träumen hinterher.
Ich habe keine Träume mehr.
©Jeer_Gun/2017