Honigmann aus Stein
Die Täler deiner Einsamkeit hab' ich des nachts erkundet,und dabei mit den Fingerspitzen deinen Leib umrundet.
Dein Antlitz voll von Hass und Pein,
Die Züge um den Mund wie Stein.
Das Schwarz deiner Pupillen nimmt den Augen jede Farbe,
auf deiner Brust da klafft noch immer diese alte Narbe.
In deinem Blick brennt bloße Gier,
kämpfst an gegen das wilde Tier.
Doch fängt das dunkle Zimmer, der Nacht ein Lichtlein ein,
So funkelt da ein Schimmer, wie goldner Honig drein'.
Ich lese dich,
verzehre mich,
nach deinem einzig wahren Ich.
Meine Lippen wie von Sinnen,
deinen Körper nieder rinnen.
Vergrabe mein Gesicht zwischen deinen Lenden,
der kleine Tod er ruft nach dir,
du greifst nach meinen Händen.
Keuchend und mit festem Stoß,
entrinnt es salzig deinem Schoß.
Ich küsse deine Stirn und sag':
wie deine Mutter es einst tat,
,,Nun bist du wieder Mein,
mein Honigmann aus Stein."