Mein Ersuchen
Ich will dich doch nicht einfach so benutzen –was weiß denn ich, ob du das grade willst?!
Du musst mir gar nicht meine Flügel stutzen –
Du sagst mir ja nicht, wie du dich so fühlst!
Selbstverständlich soll ich nach dir trachten –
ich fürchte mich, weil deine Seele brennt!
Auf dein Befinden ist zu jeder Zeit zu achten –
das ahnt nur, wer dich schon sehr lange kennt!
Dich zu verletzen wär‘ mir leider unerträglich –
und deshalb geh‘ ich dich auch nicht mehr an.
Du wetterst stets dramatisch und unsäglich –
ich bin geduldig mit dir und dazu dein Mann(?).
Das hast du mich nur niemals spüren lassen!
Du hast regiert und mich gehänselt wo es ging…
Ich konnte es so manches Mal nicht fassen –
die Unterwerfung ist halt leider nicht mein Ding!
Mich tausendmal, aus List frech abzuweisen –
das gibt mir nicht Geborgenheit und Glück!
Doch das soll jetzt nicht unumwunden heißen:
„Gib mir mein dummes Männerherz zurück!“
Es soll bedeuten, daß auch ich die Ehre habe,
die du mir nicht gewähren kannst, als Weib –
du nimmst für dich in Anspruch diese Gabe:
„Ich bin auf keinen Fall dein froher Zeitvertreib!“
Drauf hab‘ ich mich in vielen Jahren eingestellt.
Damit kam ich auch leidlich um die Runden –
und jetzt fühlst du dich von mir auch noch geprellt?
Ich zügle mich – und lecke meine tiefen Wunden.
Wenn du dann plötzlich mal charmant bestimmst,
„jetzt hab ich Lust, wo bleibt denn mein Gemahl??
Was ist denn los, daß du mich nicht mehr nimmst?“
Dann sag ich dir, ist das für mich die pure Qual!
Dein Freund in allen guten, schlechten Tagen –
das war ich wohl, das bin ich und das geb‘ ich zu!
Jedoch, in den speziellen, sexuellen Fragen…
da lass mich bitteschön, in Zukunft ganz in Ruh‘!
©Sur_real