Einsam sein

„Still, ich will euch gar nicht hören“,
rufe ich, nicht sehr erbaut,
„ihr sollt mir nicht Parolen schwören,
euch habe ich noch nie vertraut“ –
doch die Gedanken sind zu laut…
sie haben diese Welt durchschaut!

Dann verfall‘ ich ihrem Drängen
und ich geb‘ mich allem hin,
um den Fragen nachzuhängen,
zu erfahren wer ich bin –
mit der Faust stütz‘ ich mein Kinn…
drauf erschließt sich mir der Sinn!

„Gehe nicht, doch bleib nicht stehen,
beweg dich nicht, ruh dich nicht aus,
du sollst vieles richtig sehen“,
ruft da wer ins Narrenhaus –
nur bin ich hilflos, welch ein Graus
und fühle mich wie eine Maus!

Doch sie kennen kein Erbarmen,
dringen fruchtbar in mich ein,
werfen mich vom Nest, dem warmen,
mitten in den reinen Wein –
sie zerstören jeden Schein..
und lassen mich ganz einsam sein!

©Sur_real