Der Stille beraubt
Hast du erkannt wer deine Rollen spielt?Wie wirklich musstest du im Leben sein?
Und, weißt du denn, wie sehr allein
dein Anfang auf das krasse Ende zielt?
Was hast du denn die ganze Zeit gefühlt?
Das welke Land der Fanatsie ist leblos,
kein Vogelruf erfrischt die späte Stunde -
denn nur die kalte Seele macht die Runde,
du stehst nur nackt vor dir und bloß -
ganz klein, doch hältst du dich für groß.
Sowas wie Heimat hast du nie gehabt!
Der Geist der Zeit warf dich im Zorn hinaus.
Vor dir vergeht die "heile" Welt im Graus!
Ihr Bild in dir ist schon sehr abgeschabt -
wobei dich abendlich der Wein noch labt.
Denk nicht an deine kleinen Jugendsünden.
Du schüttest dich mitsamt dem Bade fort.
Hör nicht auf deins und keines andern Wort,
denn darauf lässt sich nichts begründen -
du musst dich an Tristessen sorgsam binden.
Was wendest du dein leidgeprüftes Haupt
noch dorthin wo die Drachen wohnen?
Du sollst dich mit dem Lügenchor belohnen,
der noch an gute Götter sittsam glaubt...
und dann sei still, der Stille absolut beraubt.
©Sur_real