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poems of joy
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Alfs Gedichte Lounge

Zitronenernte
Aus der Welt der Zeit-Zitronen
dringen seltsam schrille Laute –
wo all die Flatter-Vögel wohnen.
Und sie bilden eine rote Raute.

Die Raute steht für Ohneworte,
ohne Worte sind sie so schön,
wie rosahell getäfelte Aborte,
die in der Abendsonne steh’n!

In ihnen treffen sich die Jünger
dieses Ordens vom Klavier –
das sind alles Freudenbringer!
Segen auf sie, für und für…

Dann erscheint auf einem Hügel
das Gebet zum Knaller-Geist –
was ein riesen Kleiderbügel,
durch seine echte DNA beweist.

Quadratisch und genormt ist er,
den man spät zu sich befiehlt,
ein Ungeheuer, Blei wie schwer,
hässlich auch, wobei es schielt.

Doch das stört den Wegbegleiter
von dem andern Stern nicht arg –
dort ist jeder Strick ´ne Leiter
und man isst nur sauren Quark!

Der ist wiederum die Ober-Quelle
aller Weisheit aus dem Wald!
Tritt nur immer auf der Stelle –
das Hirn ist dadurch leer und alt!

©Sur_real
Hokus Pokus bis zum Steiß
Hokus Pokus – Plattitüde,
Heilwerkzeug für (d)eine Zeit,
widersprich nicht, denn perfide
ist der Mensch der zweifelt.
Leben ist Gelegenheit,
also nimm es unverteufelt!

Lirum larum, lasst uns reimen
was da hint‘ und vorne klemmt.
Sich beim Unsinn einzuschleimen
ist die sicherste Methode,
denn wer sich wogegen stemmt
ist zum Glück die Antipode.

Wehe wehe – Muffensausen
überholt mich, droht und schimpft.
Wollen mich die Affen lausen?
Wer hat mich denn so erschreckt?
Und wer hat mir eingeimpft,
daß in allem Wahrheit steckt?

Fidibus und schwarzer Kater,
ganz verzaubert steh ich da
wie ein frisch lackierter Vater
der von seiner Tat nichts weiß,
der in Bums und Fallera
ängstlich zittert bis zum Steiß.

©Sur_real
Herzliches Lachen
Wertvorstellungs-Akrobatik ohne Hirn,
Schicksalsmacht am dünnen Zwirn,
leitet etwas für uns ein:
aus geistig hoch wird winzig klein!

Wege öffnen sich ins Nichts und locken
(Blut will in den Adern stocken),
Menschen in den sicheren Tod –
das geschieht noch ohne Not…

Kaum zu fassen ist das Ganze nur –
denkt man wider die Natur –
wenn man sich eingesteht zu spinnen:
alle scheinen wie von Sinnen!

Ferngelenkt, durch Fremdgedanken,
die in unseren Köpfen schwanken,
schaukelt sich das Unheil hoch…
keiner glaubt ans neue Joch!

Denn kaschiert von falschen Sprüchen,
durch das Wort und seinen Brüchen,
entwickelt sich das Unheil weiter –
denn dem Guten fehlen Streiter!

Sie sind, wie zu allen Zeiten,
so auch jetzt, in unseren Breiten,
nur verfolgt und kleingemacht…
worüber man auf Erden herzlich lacht!

©Sur_real
Zum Opfer fallen
Wer alt ist hat das Recht verwirkt
bei einem Wettlauf mit zu rennen,
in welchem sich ein Sinn verbirgt,
den wir „Naturgesetze“ nennen!

Durch sie darf man etwas genießen,
wie zum Beispiel Kinder machen –
wobei die schönen Triebe sprießen:
das spendet ausgelass‘nes Lachen.

Solang man stark ist und voll Kraft,
kann man sich auch dort beteiligen,
wo sich das neue Land erschafft –
um schlimme Mittel so zu heiligen,

daß uns nicht auffällt was wir tun…
Wir glauben noch es nütze allen!
Doch Leben heißt nicht auszuruh’n,
sondern stets zum Opfer fallen!

©Sur_real
Wir leben gern
Aufgeworfene Maulwurfshügel preisen
eine schöne Welt aus Wattestäbchen,
die in versehrte Gärten weisen –
und auf unsere eigenen Gräbchen!

Der Maulwurf wirft und er wirft auf,
wundervolle Hügelchen im Blumenbeet.
Und dann guckt er froh hinauf –
und liest, was oben in den Wolken steht.

Dort erkennt er diese heiligen Lettern,
die bezeugen, daß Gott existiert
und alle, alle fleißigen Maulwurfsvettern –
sind ein Team, das lauthals jubiliert!

Das wiederum erfreut die Gärtnergilde,
die fröhlich auf den Gräbchen tanzt.
Diese führt nicht viel Im Schilde –
denn ihre Gartenlauben sind verwanzt.

Unterstützt sind nur die Untergrabenden,
darum trocken auch die Gärten aus…
Doch das gefällt Im Land die Habenden –
wir leben gern für's blühende Irrenhaus!

©Sur_real
Alle Welt
Alle Welt ist umgestoßen:
Neue Kräfte ziehen ein -
Muskelschmalz in Unterhosen!
Was kann jetzt noch besser sein?

Wertvorstellungen zerbrechen,
Völker reihen sich an Land,
Waffen oder Zungen stechen –
Regeln bleiben nicht instand.

Hoffnungsschimmer früher Tage
geh’n in Silberstreifen unter,
die von einer neuen Frage
projiziert sind und – o Wunder –

neue Köpfe sehen Welten,
die mitnichten existieren,
weil für sie nur Werte gelten,
in die sie sich so gern verlieren…

…wie es frühere Trottel taten.
Und der „Teufel“ jubiliert,
weil die Menschen sich verraten –
egal, wer hier was fabriziert.

©Sur_real
Das Geschehen
Auf der Woge des Geschehens
schwimmen dunkle, dumpfe Klöße!
Von der Tiefe des Verstehens
unterscheidet sie die Größe,
die sie selbst von sich erwarten…
ja, sie sind der Bock im Garten!

Gar nichts wollen sie erreichen,
außer immer reicher werden.
Drangsal wächst aus ihren Streichen,
trotzdem folgen ihnen Herden
total verdummter Zeitgenossen.
Das hat den Vogel abgeschossen!

Standesdünkel aus der Leere
ist die Übung, die man braucht,
während die Gedankenschwere –
tief in Phantasien getaucht –
vor sich hin und sinnlos dümpelt,
weil die Führungsschicht nur simpelt!

Weit verfehlte Wirtschaftsplanung
irrt durch virtuelle Reiche –
wo ist all die blasse Ahnung,
die vernünftigen Vergleiche?
Oben sitzt der sie nicht kennt –
und er wirkt…in-te-lli-gent!!(?)

©Sur_real
Neue Pfade
Ich sing noch ein paar Augenlider,
dann nimmt die Nacktheit überhand –
und aus den Himmeln, immer wieder,
springt Schattenhaftes an die Wand.

Aus den Urnen der Vergessenheiten
kommen, lang, in den Kolonnen,
die sich durch Träume hier verbreiten:
ganz neue, wilde Seelensonnen.

Über einer Landschaft aus Gebrüll,
das sich durch dunkle Bilder streckt,
hat uns das Jenseits, leis und still,
in eine andere Welt geweckt!

Nun nehmt sie an, bestreitet nicht,
daß da so vieles um uns existiert
(in einem gänzlich schwarzen Licht –
das uns die neuen Pfade führt)!

©Sur_real
Fragen zur Zeitlosigkeit
Fragen zur Zeitlosigkeit bestechen –
doch das Zeitliche schreitet voran!
Und Regeln die dadurch zerbrechen
dokumentieren den ewigen Bann!

Gebannt sei alles, was uns erklärt,
wie überhaupt das Leben entstand.
Und gebannt sei was sich bewährt,
durch Fleiß, Geist und Verstand!

Zieht den Unrat an Haaren herbei –
diesen Ballast müsst ihr schleppen!
Zügellos ist Vernunft als Nackedei,
doch sie stolziert auf den Treppen…

die ins Nirgendwo führen – defekt.
Wir sind gewillt die Treppen zu lieben,
denn der Wahnsinn der in uns steckt,
stellt uns bloß: als zurückgeblieben.

Darum fördert die Zeitlosigkeit!
Sie ist in der Unbedarftheit zu finden.
Macht euch frei, macht euch b(e)reit,
euch an das Unerklärliche zu binden.

©Sur_real
Über alle Himmel schreiend
Ober-alptraumatisch:
Flügel aus verfaultem Licht
dringen durch die Nebelschicht,
schlagen Schaum um meine Ohren.
Bin ich? – in der Welt verloren,
Ausgeburt: vertan, ekstatisch?

Therapiegedrängte Weisen -
heraufbeschwor’ne Teufelskreise
engen meine Weltsicht leise
in den Käfig „Elend“ ein
und ich spür‘ in Blut und Bein,
angetan: extremes Reisen.

Aufgewacht, verschiedenfarbig:
Fensterscheiben in den Zonen –
welche Wesen zwangsbewahren,
ohne Wirklichkeit und Leben
und ich spüre dieses Beben,
aufgemacht: und pockennarbig!

Umgestürzt, doch mit dabei...
Psyche geht verrückte Wege –
hausgemachte Ego-Pflege,
unerkannt im tiefsten Kern,
jeder Einsicht mehr als fern,
hingerotzt: der letzte Schrei!

©Sur_real
Der liebe lange Tag
Gespenstisch reihen sich die Augenblicke,
die einmal zu Stunden werden,
zu einem Leben aneinander –
und ein Gott wacht über sie…
So entsteh’n Theaterstücke,
hier im Himmel und auf Erden!
Seelen schwimmen im Mäander,
doch der Traum erreicht sie nie…

Es ist der Traum, der reich ersponnen,
von den Fantasien der Menschenwesen,
hinter allem herhinkt was passiert –
denn die Wirklichkeit ist schneller!
Heller noch als tausend Sonnen,
ist sie, in Lettern abzulesen,
in dem Fieber, das grassiert –
doch die Wahrheit haust im Keller!

Morgendlich ist am Beginnen
was den Abend seltestens erreicht:
ein Ergebnis wird sich nicht gestalten!
Nur, daß wir uns bemühen ist zu sehen…
Doch wir glauben, wie von Sinnen,
es sei, bei gutem Willen, leicht,
einen Zustand zu verwalten,
der ganz absurd ist als Geschehen!

So fließt man im Strom der Zeiten,
der uns mühelos mitreißt,
bis an den Rand der Erde, wo man fällt:
in die Tiefe eines Schicksals das uns „mag“ –
um Ereignisse nur zu begleiten,
weil das Licht des Daseins gleißt,
das man nicht umsonst erhält…
und so geht es jeden lieben langen Tag!

©Sur_real
Jeden Tag
Wunderschönheit! Ohne Frieden
rechnet sich die Welt hinaus.
So ist uns Natur beschieden
und der Tod geht ein und aus.

Blumen blühen, Bäume drängen
nach der so ersehnten Sonne
und in scharfen Raubtierfängen
endet hier gar manche Wonne.

Alles strebt nach diesem Leben,
schamlos formen sich die Leiber,
wollen sich in Lüsten geben
für die Schwangerschaft der Weiber.

Denn der Logik unverständlich
reihen sich Begebenheiten!
Tragisch, einfach und umständlich
machen sich daraus die Zeiten.

Dieses Wechselspiel der Fülle
belegt uns kräftig mit Beschlag.
Dennoch: sterblich ist die Hülle –
und der Krampf prägt jeden Tag!

©Sur_real
Naives Gestell
Sternenuferschimmer!
Abgeschältes Universum
treibt hüllenlos
in den gewundenen Tag.
Alles erklimmt eine Mauer!

Hinter dem Stirnband
der Häuser verliert
sich die Welt,
ohrenergrünend,
in einer einzige Salzsäule.

Beeindruckend ist das Gefühl.
Ein trübes Wässerchen
gleitet an diesem
Lächeln vorbei,
soweit das Auge reicht.

Dampfende Hirne ahnen
den ersten Ton. Kein Bein
ist mehr sicher, sondern steht
im Kaffee, zusammen
mit einem weichen Ei.

©Sur_real
Ein großer Stern
Mond nimmt ab und Mond nimmt zu,
er spricht von Zeit, die Zeit bist du
und alle Sterne unserer Welt
steh’n treu und brav am Himmelszelt.

Doch manchmal ist der Mond ganz neu,
das heißt, er ist dann gar nicht da.
Wir sind ganz zuversichtlich (freu)
und sagen immer nur ein Ja…

zu allem was mit uns geschieht –
wir wissen doch, der Mond ist gut!
Und weil er uns von oben sieht,
fühl’n wir uns frisch und ausgeruht.

Wir schauen freundlich hoch hinauf,
das weckt in uns Zufriedenheit.
Uns führt der Mond- und Sternenlauf,
denn wir sind Kinder ihrer Zeit.

Wir nehmen ab, wir nehmen zu.
Man spricht vom Mond und raus bist du.
Von ganz weit oben, auf uns fällt
ein großer Stern vom Himmelszelt!

©Sur_real
Die Folgen
Heute, Morgen, oder Gestern –
Spur von Siegern und von Testern…
Was sagt uns der Weltbetrieb?
„Mutter, bitte hab mich lieb!“

Stets an Rockes Zipfeln hängen,
heißt sich selber noch verdrängen,
aus dem Paradies der Sünde…
Das hat unendlich viele Gründe.

Einer Sache Kern zu sehen,
ist schrecklicher als sich zu blähen,
in großer Ehre wer zu sein –
wir ergeben uns dem Schein!

Und so wird aus vielen Jahren,
die wir hier, im Dunst, erfahren,
nur ein Karussell der Schwere…
und im Kopf verbleibt die Leere.

Sie ist erfüllt von Spinnenweben,
in deren Fallen wir dann kleben,
wenn wir nicht mehr wachsam sind
und uns verhalten wie ein Kind!

©Sur_real
Nur noch zum Lachen
Für ihre Dummheit haben Menschen ein Rezept:
Man muss nur immer an den Vogel glauben!
Das passt genau in jedermanns Konzept –
es taugt für Krähen, Lummen oder Tauben!

Man weiß doch ganz genau, wovon man spricht,
wenn man etwas erläutert, das nicht stimmt.
Wer sowas macht erscheint als großes Licht,
das leidenschaftlich frei im Mainstream schwimmt.

Danach kann man sich immer angstfrei richten –
damit ermisst man Wahrheit, die man braucht!
Und doch täuscht uns die Angst mitnichten…
auch wenn der Speichelleckerschädel raucht!

So lest in Dogmen und in ausgebufften Strategien
was Sache ist, in dieser krass verlog’nen Zeit –
lasst niemals nach, in eurem Kriech-Bemühen
und schlagt uns mit den Ausgeburten breit…

die kranken Dödelhirnen unentwegt entsprießen.
Die Welt brüllt sich inzwischen einen krummen Ast!
Ihr seid nun aber wirklich auch zum Schießen –
Wer euch nicht kennt, hat tatsächlich was verpasst!

Hipp, Hipp, hurra, ein Prosit auf die Schwachen!
Auf die im Geiste – bitte, immer wohlgemerkt…
Obwohl man weinen könnte sind sie nur zum Lachen.
Und eins auf den, der ihnen noch den Rücken stärkt!

©Sur_real
Sichelmond
Kleine Kralle – himmelsleicht,
stehst dort droben, traumerreicht,
ja, du lässt uns Gründe finden,
die uns über alle Sünden
trösten, und du rufst uns zu:
was man nicht weiß ist nicht tabu.

Ich schwebe immer vor mich hin.
Nein, ich scheine wie der Sinn –
unerreichbar, doch vorhanden!
Gleich in meinem Licht zu landen,
das ist schon eine Reise wert:
glücklich ist wer mich verehrt!

Wie ein Zeichen aus dem Raum
wirk‘ ich zügellos, im Zaum
der lüsternen Unendlichkeit!
Macht der Tag sich jetzt auch breit –
Ich bin noch für euch zu sehen…
doch ich werde untergehen!

Dort am Horizont ist Schluss!
Er verschlingt mich mit Genuss!
Da er weit und endlich ist
zeichnet er mir meine Frist,
in ein kleines Feld aus Wissen:
daß wir uns verändern müssen!

©Sur_real
Die Chinesische Hochzeit
Rote Laternen in der tiefblauen Nacht!
Sie verkünden die Freude des Herrn,
erzählen im Voraus von der edlen Pracht
seiner neuesten Braut, einem hellen Stern,
am Himmel der Sehnsucht nach Liebe!

Sie wurde bereits für ihn hergerichtet!
Man hat ihr die kleinen Füßchen massiert.
Und sie weiß, warum sie nicht flüchtet –
weil sonst Unvorhergesehenes passiert…
Alles ist schlimmer als wenn sie bliebe!

Der Gebieter tritt ein! Ja, sie erschauert!
Er ist eine festinstallierte Autorität…
Wie lange die Hochzeitsnacht dauert
ist völlig egal, denn es ist viel zu spät.
Ihre Gedanken sind jetzt fast wie Hiebe!

Dann gibt sie sich hin, sie ist sehr devot.
Das kommt ihr zu – so soll es sein!
Alles ist gut und es ist alles im Lot –
denn die Nacht ist vom Laternenschein…
so hell! Und die Gelegenheit macht Diebe!

©Sur_real
Der gefundene Mensch
Ich möchte mit den Weiden trauern,
mitten in den Regenschauern,
wenn auf den Eichen oder Erlen
tausendfach die Tropfen perlen –
und den September will ich loben…
denn alles Gute kommt von unten!

Dort, wo sich die Wurzeln spüren
und in dunkle Tiefen führen,
will ich dir zum Spaß begegnen,
wenn die Wolken sich ausregnen –
mit dir Kissenschlachten toben…
entzünden wir die Liebeslunten!

Du willst mich auf die Folter spannen,
hier im Hause, unter Tannen,
die sich in kühlen Winden biegen
und erst später bei mir liegen? –
das erscheint mir doch verschroben…
du stocherst da in meinen Wunden!

Aller schöner Bäume grüne Blätter
werden feucht bei diesem Wetter
und du willst, ganz trocken, sagen,
daß wir es nun doch endlich wagen –
die Zärtlichkeit, in all dem Groben?
Mensch, wir haben uns gefunden!

©Sur_real
Regierungserklärung
Ich beabsichtige alle zu beaufsichtigen –
hin und her, vor und zurück, dazwischen,
immer mehr und auch mit vollem Recht!
Denn das Recht werde ich berichtigen,
um überall, ja, auch privat mitzumischen.
Und ihr habt keine Chance zum Gefecht.

Für euch bin ich nicht greifbar! Phantom
will ich sein, eines, das Lebendiges tötet –
mein Gewissen ist ebenfalls schon tot!
Meine Herrschaft wird stärker als in Rom,
wo, zur Kaiserzeit, die Erde sich rötet,
vom Blut der Erschlagenen, in der Not!

Seid meine Sklaven, seid mir Gladiatoren,
die mich aus dem Sand der Arena fragen,
ob sie erfüllten was man so leicht erpresste.
Meine Gefühle sinken in Tränenamphoren,
womit sie mich hinauf zur Göttlichkeit tragen –
in welcher ich primitive Erwartungen mäste!

Werft euch jetzt nieder, ich will bestimmen,
was mit euch, in meiner Zukunft geschieht!
Und wagt es nicht mehr zu lamentieren!
Mein Ego möchte im Reichtum schwimmen,
doch hab ich Mitleid: wer hierher flieht,
der soll seine Arbeitskraft an mich verlieren!

©Sur_real
Wandel aus der Nacht
Die Nacht steht noch in allen Zimmern,
obwohl jetzt keine Sterne schimmern –
der letzte ist vorhin erloschen…
das alte Stroh ist abgedroschen!

Der Himmel lockt mit grauem Blau,
Gedanken sind noch ungenau –
sie folgen ihren alten Spuren…
und an den Wänden hängen Uhren!

„Komm mit mir in den neuen Tag,
wir schließen einen Pflicht-Vertrag,
daß du was tun musst… nicht ruh’n!“,
sagt eine Stimme – ich: „Was nun?“.

Ich hab mal wieder nichts begriffen –
mein Übermut ist abgeschliffen,
doch ich verfolge mein Bestreben.
Versteh ich was es heißt zu leben??

©Sur_real
Das Schicksal
„Lieber“ Dämon, zeig mir dein Gesicht!
Ich weiß, dein Netz hat tausend Maschen,
man entgeht ihm leider nicht –
deshalb lasse ich mich überraschen! (?)

Die Götter haben was für uns beschlossen!
Wir müssen auf die lange Leiter steigen,
jene mit den tausend Sprossen –
das heißt: mach dir die Natur zu eigen!

Fang jetzt bloß nicht an zu rebellieren!
Gegenwehr hat keinen tief’ren Sinn,
denn du kannst tausend Schläge führen –
ohne jede Aussicht auf Gewinn!

Die Mächtigen verüben keine Pflichten!
Und kein Mensch ist wirklich frei geboren,
man rät uns auf die Freiheit zu verzichten –
und hat sich so tausendmal verschworen!

Der Dämon, zieht die Kraft aus Massen!
Sie sind ihm ausgeliefert und sie lungern,
sie fangen an zu Tausenden zu hassen –
damit auf sein Geheiß bald alle hungern!

Das steht ausgerechnet dort geschrieben,
wohin kein Mensch zu seinen Zeiten blickt –
auf tausend Seiten, eklig und durchtrieben!
Wir sind in feine Netze tödlich nur verstrickt.

©Sur_real
Der Mond steht nah
Der Mond steht bedenklich nah.
Und heimwärts ziehen mal wieder die
Lastkähne der Philister –
in sich schweigend.

Vertieft in tausend fremdländische
Selbstgespräche, schluckt
die Silhouette der Welt
Geruch und Vision.

Man nimmt die Dinge,
wie sie eben sind,
steht Spalier den großen Ereignissen,
die ihre Schatten vorauswerfen.

Kein Horizont ist in Sicht.
Weitblicke verirren sich
im Dickicht der Zeit.
Orientierungspunkte: Luftspiegelungen.

©Sur_real
Das Exemplar
Es wälzt sich aus der Schwere: Wucht!
Und es ist unausweichlich: Sein!
Es gibt keine Möglichkeit zur Flucht,
denn wir sagen „ja“, nicht „nein“!

Den morgen und den Tag zu lieben,
egal was kommt, das sei dir Pflicht –
ein Schicksal kann man nicht verschieben:
was kommt, das kommt – oder nicht…

Du bist noch immer die Gestalt,
die dir begegnet, dort im Spiegel,
die, ausgesetzt der täglichen Gewalt,
getragen wird…von einem Kleiderbügel?

Sie hängt nicht hinter dir im Schrank!
Ein jeder stellt sie schließlich für sich dar.
Und sie verdient den höchsten Dank –
denn du bist sie: ein besonderes Exemplar!

©Sur_real
Der üble Geruch
Im Leben geht es Schlag auf Schlag…
Wir lernen aber nichts daraus!
Wir träumen uns den lieben Tag,
wir powern unsere Kräfte aus,
doch wir erkennen Wahrheit nicht –
für uns ist sie weit außer Sicht…

So oft man uns vor Augen führt,
wer warum dies und jenes tut,
so oft der Teufel Brände schürt –
für uns ist immer alles gut…
denn über unserer schönen Welt,
da spannt sich noch das Himmelzelt!

So lasst denn alles explodieren,
verdorren, überschwemmen, platzen!
Wir dürfen nicht die Lust verlieren?
Wir sollten uns am Schädel kratzen
und überlegen: was ist wasss??
Das macht vielleicht den größten Spaß!

Denn dadurch bleiben wir am Leben!
Das ist doch auch gar nicht so schlecht.
Nur mit dem Mainstream anzugeben,
das überlassen wir dem Knecht,
der vor den Mächten immer kriecht –
auch wenn’s schon lange übel riecht!

©Sur_real
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