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LYRIK VOM FLASCHENBODEN

LYRIK VOM FLASCHENBODEN
Gut, dann werde ich jetzt auch mal hier und da ein Gedicht posten. Mal sehen, wie es ankommt. Und vielleicht schreibe ich dadurch auch mal wieder mehr. Man hat hier ja durchaus große Konkurrenz. *zwinker*
Bitte
Hüllenlos bittet nur die Liebe
wenn sich Nacht mit Mut benetzt
und sich weiter, fester Triebe
immerfort sich selbst verletzt

Und gehen viele Tage auch zur Neige,
sucht nur sie nach Ewigkeit,
dass nun endlich warm sich kleide,
was haltlos sich da nackt gezeigt

So spät noch nach dem alten Feuer
Bittet sie die lose Hand
und an der Schulter, ach so teuer,
altert mit ihr der Verstand

Es muss dahin nicht ewig gehen,
es muss dort schlicht nur „ewig“ heißen
und eifrig dann und wann besteh‘n,
wenn Herz und Hirn sich bald zerreißen
Schnee
Zieh mich hinab, ein bisschen weiter
Vom Wein betäubt, tut es nicht weh:
Du Gott, du Schicksal, Wegbereiter!
Gebt mir noch ein wenig Schnee…

So sanft die Haut, wie Leinen fein
und Lippen schenkt man mir mit Mut
und will so nackt da bei mir sein
mit meinem Herz, zerkochtem Blut

Da wahrlich will ich alles schmecken,
in süßer Hast und trunkenem Schweigen,
das Rot in ihre Wangen schrecken,
im Sinnestausch mich ganz verneigen

Will ihre wärmste Wärme fühlen,
ihren tiefsten Atem hörn,
will da ganz Verbrennen spüren,
mich vollster Wucht mit ihr betörn

Zieh mich hinab, ein bisschen weiter,
vom Wein betäubt tut es nicht weh:
Du Gott, du Schicksal, Wegbereiter!
Gebt mir noch ein wenig Schnee...
Armseliger Gigolo
Lass mich herein, vergiss den Zweifel,
draußen ist es spät und kalt
Ich lass die Sehnsucht vor der Tür,
weil sie noch anderen Frauen galt

Entschuldige mein Hin und Her,
draußen liegt mein Sinn begraben,
mit aller Liebe, ganzem Herz,
will ich heute dich nur haben

Du weißt es da schon immer wieder,
weil ich an allem viel zu viel gehabt,
von diesen ganzen Frauenmärchen,
sind wenige nicht seicht und matt

Lass mich herein, vergiss den Zweifel,
draußen bin ich wankend alt,
lass alles von mir vor der Tür,
Meine Unrast ersehnt deinen Halt
Danach
Danach, danach... es ist vorbei
und keine Hitze in den Räumen,
kein zweites Rascheln in den Laken,
keine Umarmung neben den Träumen

Danach, danach... und du bist fern:
Dem Tag, dem Morgen fehlt dein Duft,
während neben mir die leere Seite
immerfort nach dir nur ruft

Danach, danach... es soll nicht sein:
Was bleibt, sind Küsse in Gedanken,
die in wachen Nächten liegen,
die mich einst mit dir verbanden

Danach, danach... es ist nur Zeit,
es ist nur Schlafen und Erwachen
und trotzdem flieht mein Blick die Weile,
erkenn ich dich in meinen Schatten
Warum nur Nacht?
Warum trage ich nur Nacht
und Farben billigen Weines?
Sind nur finale Traurigkeiten,
die Früchte meines Leibes?

Ich vermag das alles nicht,
von aller Trauer Hand zu lassen
Freilich deutet mich die Muse
hin zu verkommenen Nebengassen.

Alles würde ich geben dafür,
das Glück nun ehrlich zu messen,
in Worten, misslichen Zeilen,
es mir ganz dort auszupressen.

Doch immer bleibt mir welkes Dunkel,
da kann ich sehen, was ich will
Am Ende hab ich das entschieden,
am Ende halt ich doch brav still.
WESERLIED
Mondlicht schmückt sie sanft mit Sternen
in der blassen Nacht azurenblau,
fließt sie wandernd all dem Fernen,
fängt ein der Großstadt Ufertau

Wie sorgsam schmiegt sie sich ans Land
bahnt eifrig sich durch Bodes Venen,
hat sachte dort ihr Herz erkannt,
dahin strömt ihr innig Sehnen

Da trägt sie wissend Bodenlast
genügsam aus der prallen Stadt
mit aller Ruh‘, so arm an Hast,
schwindend weil sie Weile hat

Im Scherbenland liegt sie zu gedeihn,
wo der Mond die Sträucher zieht,
ihr Hauch wird allem Sinn verleih’n
was auch an ihren Stränden kniet

Reich trägt sie Blüte mit Erhabenheit
des Nordens schüchtern in die Welt,
umfließt der Meere Lautbarkeit,
überwindet was sich entgegen stellt

So genährt an Jahren, so immerdar
mehrt in ihren Wassern sich die Zeit
und was nun ist, was dort auch war,
brüdert sie, was sich entzweit
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Gruppen-Mod 
Deine Gedichte sind wunderschön.

Poetisch, sprachlich immer perfekt.

Und sie regen zum Denken und Träumen an.

Danke dafür!
...
Ich werde immer ganz verlegen bei Lob...
innerlich hebt es aber eindeutig mein Kinn.

Dankesehr. *g*
*********g_Bln Frau
795 Beiträge
*witz*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Gruppen-Mod 
Musst nicht verlegen werden!

Du bist einer der (aber das ist meine Meinung) besten Dichter, die wir hier haben.
*********g_Bln Frau
795 Beiträge
Liebe Rhabia, geb dir völlig recht, war so frei bei dir das "Du" zu verbessern *kuss*
Die Blöße
Bleib ein wenig bei der Nähe,
die uns dieser Abend schenkt,
vom letzten Beben unsrer Sonne
ist dein goldenes Haar gesengt

Wie verweht dein Lächeln liegt,
wie bar die Haut dem Sommer fern
unsren alten Küssen schmeichelt,
ohne Weiteres zu verwehr’n

Ein Paradies dies Bett zur Nacht,
ein Himmel deiner Rührung Duft,
treibst du mich da so fordernd an,
umhüllst mich, befiehlst Atemluft

So schön an meine Haut gelehnt
hebt sich tanzend deine Brust,
gebärst mir hart die vollsten Wünsche,
zerschmetterst an mir deine Lust

Um wie tot und brach zu schlafen,
hast du mich am Schluss erlöst,
befreit den Wunsch des ganzen Wünschens,
weil du dich gotthaft mir entblößt
Was sein kann
Wo alle Flüsse zu Tau werden,
will ich mit dir stranden,
mehr noch leben, lieben, sterben,
um einmal glücklich anzubandeln

Und mit dir nur kann ich scheitern
Du, nur immer du bist alles
Alles zu lieben, alles zu leutern,
was sein kann und Verfall ist
Zeit und Liebe
Es erfüllt das ganze Träumen,
all das Atmen bis zur Tat
Das Wünschen und das große Leugnen
in großer Lieber Traum erstarrt

Der blasse Geist da deiner selbst
bringt weder Tag noch schützend Nacht,
die sich mit Wein von selbst erhellt,
von höchster Gottheit nackter Macht

Du willst von vielen Weinen trinken,
um dich mehrfach zu berauschen
Du willst zu vielen Mündern sinken,
um Kuss für Rührung bar zu tauschen

Und wenn die Jugend hingebracht,
dem Alter und den schönen Tagen,
ist jäh die Liebe abgeflacht,
muss nichts mehr rühren oder wagen
Trunkenheitsklage
Zigarettenqualm und eitler Rausch
Schmeißen sich zu meinen Füßen
In den Pfützen schwimmen Sterne,
Kneipen stinken nach verlorenen Küssen

Wo jeder Suff sein Opfer sucht,
hab ich mich ganz frei gemacht,
in allen Straßen, in den Gassen,
verbringe ich so voll die Nacht

Die Kälte rührt nicht meine Sinne,
vergräbt sich nicht in blasser Haut,
was währt ist das Synapsenfeuer,
bis all das Weh mir fiebrig taut!

Erkenntnis, Schicksal satt erhängt,
in den frühsten Morgenstunden!
Trunken aufgestapelte Gedanken,
leckt man schmerzend seine Wunden

Solang die Beine mich noch tragen,
ergeb ich mich noch meinen Schritten,
kann ich doch später dann im Bett
ganz heimlich um Vergebung bitten
Ein Stück Leben
Eine Freske dieses ganze Lieben,
aus Farben nur vom Zufall gerührt,
bindet in sich alle Hymnen,
die noch immer da zu dir geführt

Dabei will ich nicht in den Gedanken
an dir da schwer ersticken,
denn wohin wird das erfüllte Sehnen
den Gesättigten wohl schicken?

Verbannung dir und nie vergessen,
dass ich dich vergessen muss!
Es wiegt so schwer, es ganz zu lassen,
denn nie vergess ich deinen Kuss

Ob nun ewig oder nimmer mehr,
du bleibst mir da in blassem Leiden
Es harrt am Sinn des Endlichen
und darin wirst du niemals bleiben
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
Ich hatte Dich nicht auf ‚beobachten‘, leider!

Ein ganz grosses Kompliment für Deine Dichtkunst *g*
Dankesehr
und nochmals vielen Dank für das liebe Kompliment und deine Zeit, mich zu lesen.
Mich freut das tatsächlich sehr. *g*

Beste Grüße aus *bremen*
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
Gerne *blumenwiese*
Wilder Mohn
Wie wilder Mohn, so ganz zerstreut,
ganz verloren in dem Feld,
aus der Fülle andrer Blumen,
einzigartig zu erkennen

Und berauschend schwebt der Duft,
weilt mit herber Seele in der Luft,
im Sommer göttlich, einsam
und ein Versprechen auf Zeit

Hemmungslos an Farbe und Sinn,
gedankenverloren blüht dahin,
was an Ewigkeit da keine Weile trägt,
was einem einst wohl ganz vergeht

Und von der Sonne still verbrannt,
senken Schatten sich vom Waldesrand
zu spät allein, gesäumt die Stunden,
wie wilder Mohn, so ganz zerstreut
So ist es
Entweder
liebst du die Falsche
oder das endliche Vergnügen.
So ist es: Es geht nichts darüber hinaus
und was sich da anschickt, wach zu bleiben,
es zu versuchen, scheitert an der eigenen Sehnsucht.
Die Qual des eigenen Lebens ist nur die Einsicht,
sich mit dem ewig Halben
zufrieden zu geben,
weil das Ganze
einfach nicht
existieren
kann.
Mal etwas anderes...
Das ist ein Versuch einmal etwas Unbeschwertes zu wagen... und es mal nicht allzu ernst zu nehmen mit lyrischer Größe.Desshalb jetzt mal etwas Augenzwinkerndes...

Und da der Anstoß dazu gestern geliefert wurde, gibt es heute auch gleich ein neues Gedicht.

Allerdings glaube ich nicht, dass ich den kecken und frechen Ton von Odette treffe. Aber vielleicht übe ich ja noch ein bisschen.

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LiebeskummerGedicht - für V.


Die Microwelle ist mein bester Freund
und ja: ich hab gestern geweint.
Aber so wie's alle Männer tun,
ganz leger im Plauderton.

Denn meine Freunde wollen alles wissen,
arg beweint bleibt mir das Kissen,
wenn ich abends schlafen geh
und ich verkampft Vergangenes seh

Auch Pornos sind jetzt interessant,
denn jedes Bild hab ich verbannt
auf dem sie nackt zu sehen war,
denn eines war mir sofort klar:

Es kostet einen sauberen Strich.
Und für wahr: Den mache ich.
Es bringt nichts, hinterher zu heulen,
altes Leid neu aufzuzäumen!

Es gibt genug an neuen Frauen,
die mich wollen und sich trauen,
die mich nehmen, wie ich bin,
ist auch ein bisschen Wein mit drin

Auf einmal schmeckt auch Kümmelschnaps,
denn auch er versetzt nen Knacks,
wenn's darum geht, sich wegzuschießen
und flüchtig Schwindel zu genießen

Zum ersten Mal geht es zum Sport,
manchmal weine ich auch dort,
unter der Dusche, ganz entzweit:
Schränke wittern Penisneid

Ich streu mein Leiden in die Welt,
hab auswärts viel zu oft bestellt,
denn das Kochen fällt mir schwer,
ach, ich leide gar zu sehr!

Und trotzdem muss ich mich bemühen,
den Kaffee allein aufzubrühen.
Meine Wohnung kündet eisige Leere,
ach wenn ich nur nicht Single wäre!

Neuer Haarschnitt und Frisur,
wohin mit all den Tampons nur
und dem Duschbad mit dem Duft
nach Himbeer und nach Frühlingsluft?

Und der Mülleimer im Badezimmer:
Den benutzt doch sie nur immer!
Jetzt bleibt er mir für immer leer:
Wie mich das trübt; ich kann nicht mehr...

Ich muss da durch, durch jene Qual
am Ende ist es doch banal,
denn jeder kennt das Trauerspiel,
wenn man sich abhanden fiel

Ich fühl mich mau und etwas hässlich,
das Wohnzimmer riecht allzu grässlich
von all den vielen Zigaretten,
die mich noch mehr an sie ketten

Am Ende weiß ich mit der Zeit:
Wer ewig heult, bleibt unbeweibt!
Auf zu allen anderen Ufern,
an denen schönste Rosen wuchern!

Drum ab ins digitale Paradies,
in dem mir Lust und Liebe sprießt!
Ich gewöhn' mir das Benehmen ab
und melde mich erregt beim JoyClub.

Ein Dickpic das ist schnell gemacht
und mein Penis hat es stets gebracht!
Jetzt muss ich nur noch etwas weilen
dann schnellstens zu den Frauen eilen

Denn mein Glied wird es schon richten,
die Kontakte aufzuschichten
und darunter ist dann eine
für die ich dann noch mal so leide...
*********g_Bln Frau
795 Beiträge
Gefällt mir sehr gut, ein sehr detaillierter humoristischer Einblick in das Liebesleid der Männer. *top* *smile*
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
Grosses Kompliment *blume*
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