Der Felsquell

Der Felsquell

Aus tiefem Fels bricht hell hervor,
dem Schattenreich entkommen,
ein klarer Quell dringt zart empor,
hat irdnen Sang vernommen.

Durchsicht´ger Bronn dringt durch den Spalt,
reckt sich zu lichtem Strahl,
der durch der dichten Blätter Wald
das Dunkel hellt zumal.

Bringt an den Tag des Wassers Kühle,
rinnt durch des Bodens Erdenreich,
erfrischt des Feldes Sommerschwüle.
Das Ziel ist nah und fern zugleich.

Vom Rinnsal bis zum Bächlein klein
wächst es stets laufend an,
rinnt zwischen Moos und Kieselstein,
bald nimmt es Formen an.

Umrahmt von grünem Wiesengrund
durchzieht´s die blühnde Au.
Der Lenz bemalt die Almen bunt
und macht den Himmel blau.

Es trifft nun Bächlein auf den Bach
und Flüßlein wird zum Flusse.
Es kommt das Naß gar tausendfach,
dem Schöpfer steht´s zum Gruße.

Groß wird das Tal, breit das Gestade.
Schon wird der Fluß zum Strom.
Von großen Städten er uns sagt,
von mancher Nation.

So fließt das Wasser durch die Welt,
bis an des Meeres Wogen.
Vereint mit Ozeanus´ Flut
wird´s von ihr aufgesogen.

Dort steigt es an der Sonne Strahl
auf zu der Wolken Toben
und schwebt weit über Meer und Land
von Windeskraft geschoben.

Bis es an steiler Bergeswand
jäh regnet auf die Erde
und sickert in den Boden ein,
zum Lebensursprung werde.

Es sammelt sich und dringt herauf
durch dunkles Erdreich fließe,
bis einst nach langer Zeiten Lauf
als Quell sich´s wohl ergieße.

(© iceteamwithlove)