Yin und Yang
Vorweg eine kleine Hilfe zum (sicher nicht leichten) Zugang:Im ersten Zeichenlexikon der chinesischen Schrift (Shuowen Jiezi) bedeuten
"Yin": u.a. "Dunkel", "Südufer eines Flusses", und "Yang": "sonnige Anhöhe"
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Yin und Yang
Hand in Hand, in Stille mit dir
auf der Kuppel des sonnigen Hanges
jenseits des Flusses im dunklen Tal
genoss ich zum letzten Mal unser Wir.
Im Lichte des Hanges, erstarrt im Glück
entstanden die Bilder der Schatten
die unangetastet ich in mir trug
sie trieben mich in den Fluss zurück.
Der Richtung des Stromes niemals gewiss
rudernd und ringend um Luft, im Fluss nun allein
im Blick was verloren und schmerzlich vermisst,
des Hanges sonnige Stille, des Glückes blendender Schein.
Tief drunten im Flussbett durch Felsen zerschmettert
Altare der Liebe, rosa getüncht, an Füßen gekettet.
Des Wassers Brodeln im Wettstreite brüllt
mit lieblichen Chören, die bald Stille umhüllt.
Der Fluss allein als Freund mir verblieb
Ich wandte mich ängstlich ihm zu
Bilder entstanden, als er nicht mehr trieb
der Richtung, in die er mich trug.
Das südliche Ufer des dunklen Flusses
umarmt in der Biegung den nördlichen Hang
an der Grenze mit leisen Wogen sodann
die Vollendung dies' ewigen Kusses.
(C) 7'2018 Aladin Sane