Rote Kirschen
Rote KirschenIch schenkte rote Kirschen ihr.
Sie schenkte drauf ein Lächeln mir.
Als sie die erste Kirsche aß,
da schien es mir noch wie ein Spaß.
Als sie die zweite dann verspeiste,
da zog es mir in meiner Leiste.
Der dritten Kirsche roter Saft –
auf ihren Lippen… zauberhaft!
Ein viertes Früchtlein aß sie nun.
Ich konnte nichts dagegen tun:
Mein Mund war trocken, ihrer feucht
und etwas klebrig, wie mir deucht‘.
Die fünfte Kirsche war wie Blut.
Es loderte in mir die Glut.
Ich wollt die sechste Kirsche sein,
in deren Fleisch sie biss hinein.
Doch war ich für sie nur der Kern.
Sie spuckte mich vom Munde fern.
Als sie in Kirsche Sieben biss,
es mir mein pochend Herz zerriss.
An ihren Lippen hängt mein Sehnen,
und kirschrot ist mein Meer aus Tränen.
© B_thory