Latex-As stellt sich vor

Ich hoffe mal, dass es OK ist, wenn ich nicht für jede meiner Veröffentlichungen ein neues Thema an fange, deshalb bleibe ich mal hier und werde fortlaufend einiges meines Geschreibsels hier kund tun. Gerne kann kommentiert werden.
Kritik fände ich hilfreich, Lob spornt mich an.

Vermessen


Zwischen Geburt und Tod
zwischen Sein und Vergeh'n
messe ich mit dem Lot
des Lebens Maß zu versteh'n

Messe mich, vermesse die Welt
messe den Raum und die Zeit
mess, was dreidimensional mich hält
messe mein Freud und Leid

Zwischen Tiefen und Höhen
zwischen Liebe und Hass
mess' ich der Winde Böen
mit meiner Fähigkeit Maß

Messe die Zeit in Takten
jeden Weg im eilenden Schritt
mess' Gut und Böse in Fakten
und mein Gefühl misst mit.

Zwischen Glück und Schmerz
zwischen Dunkel und hell
mess' ich mit meinem Herz
und vermesse mich gar zu schnell

Februar 2013 Copyright P.D. alias Latex-As

Urschrei

Wie kann ich üben still die Laute,
wie kann ich tonlos singen?
Kein Wind bewegt sich in der Flaute,
kein Klang kann Luft los schwingen.

Wie kann ich sein, wenn ich nicht bin,
wie kann ich wachsen ohne Brot?
Kein Tag macht wirklich für mich Sinn,
wenn er verderbet in der Not.

Will schreiend neu geboren sein,
das Licht der Welt erblicken,
leg mich in Windes Wiege rein,
mein Leben neu zu stricken.

Wie kann ich seh‘n in Dunkelheit,
wenn mir das Licht genommen?
Kein Tastsinn macht zum Geh‘n bereit,
ohn‘ Aussicht an zu kommen.

Wie kann ich ohne Herzschlag lieben,
wie kann ich reglos geben?
Selbst mit der Hoffnung, die verblieben,
beginnt kein zweites Leben.

Will schreiend neu geboren sein,
das Licht der Welt erblicken,
leg mich in Windes Wiege rein,
mein Leben neu zu stricken.

Herbst 2012 © Peter D. al. Latex-As

Hatte versprochen, noch einmal dran zu arbeiten:

Hinterwisch (oder: Ich schau mal, mich aus zu drücken)

Ich sitze hier, schreib' ein Gedicht,
ob das eins wird, weiß ich noch nicht,
denn augenblicklich ist mir so,
als müsst ich dringend auf das Klo.

Auch das ist Klasse, hängt doch hier,
mit feuchten Sprüchen, Klopapier,
fast schade d'rum zum Arsch ab wischen.
Les' gierig, während Winde zischen.

Es sind die Reime alter Meister,
mal seicht gedümpelt, mal auch dreister,
mal schlüpfrig, mal mit Hinter-Sinn,
genau, dass ich gefesselt bin.

Gefesselt auf 'ner harten Brille.
Säh's jemand fänd' er das schon Schrille:
Als wollt geduckt, mit großen Augen
ich Schrift vom Klopapier mir saugen.

Da wünsch ich mir so gut zu sein,
wie große Dichter, die mal klein
begannen ein Gedicht zu schreiben,
nicht ahnend, wo es wird verbleiben.

Möcht auch, wie die, nen Band raus geben
für Fröhlichkeit im tristen Leben:
Ach..., hundert Meter Klopapier
mit den Gedichten nur von mir.


(c) Latex-As

Ich sitze hier, schreib ein Gedicht.
Das war doch schon mal, oder nicht?
Beschrieb ich Klopapier putzmunter,
ging's mit der Spülung gleich schon unter.

Versuch ich nun in Stil zu bleiben,
gewillt, nicht Rollen zu beschreiben,
sondern solche selbst zu spielen,
die das Leben schreibt, der vielen.

Doch welche Rolle würd' mich kleiden,
in der man sich auch selbst kann leiden,
nicht sitzt auf einem Örtchen fest,
sich aufgeknöpft auch sehen lässt?

Will sein auf Reisen, schon seit langem,
funkelndes Leben ein zu fangen,
aus weiten Raum die Zeit, das Licht,
mir auf zu hellen eig'ne Sicht.

Ja, meine Rolle wäre ein Reisender,
kein auf dem Klo klug Scheißender.
Wenn ich per Klo-Funk auch viel erfahre,
der größere Schiet ist das Leben, das Wahre.

(c) Latex-As

Noch schau ich über meine Schulter
soweit der Hals sich lässt verbiegen
in Steifheit steten vorwärts Schauen
blieb' tot im Winkel vieles liegen

Oft halt ich, Triebe bremsend, inne
und sammle auf mit tiefen Blicken
Begegnungen auf meinen Wegen
das Wertvolle heraus zu picken

Und lass, was vorne scheint so wichtig
einhaltend einfach achtlos schmoren
und spüre in mir diesen Frieden
Ich habe nichts, gar nichts verloren

(c) Latex-As

Da draußen, wo die Winde wehen
wo mir abhanden geht der Hut
da hole ich mir Kraft zum Gehen
bis hin zum Übermut

Da, wo das Leben spielt mit mir
takte ich mit seinen Reigen
Kaum, was verspielt, wenn ich verlier'
wird mich zu Boden neigen

Da draußen, wo das Lächeln Strahlen
bis unter meine Haut mir treibt
muss ich mit keinem Cent bezahlen
wenn sie mir einverleibt

Da wo ich bin im baren Sein
im Schwellen urbarer Gezeiten
wird mir die Welt niemals zu klein
den Horizont zu weiten

(c) Latex-As

Lass ich das ruh'n, was in mir fachte
halt ich dem Aug und Aug geschlossen
das eine, das nur lachte
das zweite, aus dem Tränen flossen

Lass ich Gedanken schlafen gehen
die mich verfolgen mich zu strafen
würd' ich nach hinten sehen
als Schatten tät' ich sie entlarven

Lass ich zum Morgen sehnend kommen
was mir noch scheint in Tages Lichtern
auch Blicke, die verschwommen
schauen sich Gutes aus Gesichtern

(c) Latex-As

Kann es sein, dass ich dich liebe
mehr noch, als ich glauben mag?
Wenn ich mein Gefühl beschriebe
das ich spüre Tag für Tag
würde ich die Worte singen
und du sähest mein Herz springen

Kann es sein, ich mag dich mehr noch
als ich je dich mögen sollt‘?
Brodelt Emotion mir hoch
fühle ich mich überrollt
wenn ich deinen Namen denke
ihm mein großes Lächeln schenke

Kann es sein, dass mir im Traume
rosarot der Blick verschwimmt
dass ich Feuer seh im Raume
wo doch nur ein Scheitlein glimmt?
Wenn ich plötzlich vor dir stände
ob ich dann die Antwort fände?

(c) Latex-As

So gehe ich von A nach C
mit großem Schritt gleich übers B
um schon das E mir an zu peilen
am D gestresst vorbei zu eilen

Da ist das F mir auch schon nah
das ich beim A noch ferne sah
doch auf das H heischt nun mein Blick
das G find' ich so gar nicht schick

Mein Ungestüm will immer weiter
zertret' das I als wilder Reiter
Das J, das K, hab's übersehen
bleib auch beim L nicht rastend stehen

Das M ist mir nicht gut genug,
beim N, da witt're ich Betrug
Will weiter. O, wo geht das hin?
War da ein P vor Q noch drin?

Das R, S, T, ich fass' nicht zu
und mach das X mir vor das U
V, W, die ließ ich beide aus
das Y , auch nicht mein Haus

Nun schnappe ich nach letzter Luft
hör' schwächelnd, wie das A mich ruft:
"ZURÜCK!"
Wenn's nicht gerufen hätt'
wär ich gekommen noch bis Z.

(c) Latex-As

Versammelt euch ihr großen Helden
um eurer Wissen uns zu melden
knipst an das grelle Sonnenlicht
gebt unsren Augen eure Sicht

Preist Wahrheit uns als einzig Wa(h)re
schickt Zweifler auf die Todesbahre
raubt uns den letzten, eignen Geist
bis Glauben nur noch euren preist

Doch Vorsicht, auch ihr werdet sterben
Es blüht ein neuer Geist den Erben
der altes Blendwerk nichtig macht
das Licht im Dunkeln neu entfacht

(c) Latex-As

Bin ich, was ich sein zu scheine
war ich Ich, als ich alleine?
Nun viel mehr, seit ich zu zweit
mit dir für das Wir bereit

Und bist du, was du mir scheinst
mit dem Herzen warm und reinst?
Lass ich schlagen meins für dich
schlägt mir deines wohl für mich

Bin ich Ich in deinen Armen?
Schmelz ich doch, wie Eis im Warmen
bis zum Zustand, dass ich fließe
dich und mich im Fluss genieße

(c) Latex-As

letzte Zeile editiert

Ist Weihnachten, verdammt, schon wieder?
Gerade blühte noch der Flieder
kaum, dass der Schnee geschmolzen war
vom letzten Winterjahr

Ich spüre sie wohl immer noch
von einem Sommer, der so hoch
mir eingebrannte Sonnenstrahlen
nichts musste ich für sie bezahlen

Fast fiel die Zeit des Herbstes aus
fegt' ich die Blätter nicht vorm Haus
Schon zieht ins Land der Winter ein
Wo mag das Jahr geblieben sein?

Es blieb in mir! Geschah'n doch Dinge
die gern in Liedern ich besinge
Nun ist schon wieder Weihnachten
und dieses große Gänseschlachten...

(c) Latex-As
(bearbeitet 29.12.14)

Wünsche allen Lyrikanern ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr...

...offensichtlich gut ins neue Jahr gerutscht sind, wurde mir nun der dritte Rutsch in diese Gruppe wieder erlaubt und Rhabia war so freundlich auch alle Gedichte, die ich in Abwesenheit ins Gästebuch schrieb, in dieses Thema hier hinein zu kopieren.
Danke!

Ich werde hier, in diesem Thema, ab und zu einige wenige, allgemein thematisierte Gedichte veröffentlichen, die ich in vergangenen Jahren schrieb, vielleicht auch mal was Neues. Wer so was lesen will: einfach auf Beobachten stellen.

Ein paar alte erotische Gedichte werden weiterhin hier ihren Platz finden:
Gedichte und Lyrik: Fortlaufende Veröffentlichungen von Latex-As

Für neue Gedichte nutze ich in der Regel jeweils ein neues Thema, wie von der "Obrigkeit" gewünscht.

Ich hoffe, dass ich mit der Gruppe zu ausreichend Ideen animiert werde und wieder einige Gedichte mit Geschmack aus meiner Feder entstehen.

Viele Grüße, Latex-As