Begriffe
Ergänzend zum Thread „Was ist Lyrik“ sammle ich hier einige Begriffe, damit jeder das gleiche unter dem genannten Begriff versteht. Es ist jeder eingeladen, selbst noch Begriffe zu erläutern, die noch fehlen, Fragen zu stellen oder Antworten zu geben.
Unter den Begriffen Lyrik und Gedicht ist das gleiche zu verstehen.
Freie Lyrik:
Dieser Begriff existiert eigentlich gar nicht, wenn dann müsste es „freie Rhythmen“ heißen. Hier wird auf Reime, gleiche Silbenanzahl verzichtet, ebenso sind Hebungen und Senkungen unterschiedlich, ein einheitlicher Rhythmus wird nicht angestrebt.
Wer denkt, dies würde sich nur in der Moderne finden, der irrt sich – selbst Goethe und Klopstock haben sich freier Rhythmen bedient.
Prosalyrik:
Weil es immer wieder verwendet wird und in der Vergangenheit vielfach zu Missverständnissen geführt hat, gleich zu Beginn die Erklärung dazu.
Unter Prosalyrik versteht man ein Gedicht, das nicht in Reimform geschrieben ist, sich vielfach der Alltagssprache bedient und auch sonst gern auf lyrische Elemente verzichtet.
Dazu zählen auch die sogenannten
Alltagslyrik
Der Begriff Alltagsgedichte wurde in den 1970er Jahren von deutschsprachigen Lyrikern geprägt, die so gegen die gängigen Konventionen in der Lyrik protestiert und neue Wege versucht haben.
Hier wird noch mehr als in der Prosalyrik auf Metaphern und Reime verzichtet. Jedoch entwickeln sie eine eigene Form, um die Aussage noch weiter zu unterstreichen.
Für diese beiden Gedichtformen gilt aber, dass doch bei näherer Betrachtung zahlreichen lyrische Elemente darin Verwendung finden – hervorheben möchte ich hier die Verknappung und Verdichtung, ohne den Inhalt zu schwer verständlich zu machen.