Das unbewohnte Haus (Hommage a Bad Gastein)
Über meiner Seele stürzt der Bergwaldin sich und durch mich zusammen.
Felsen finden keinen Halt –
nur die täuschend echten, strammen
Hosen meiner Welt besteh’n.
Ich kann keinen Ausweg seh’n!
Bäche donnern aus der steilen Höhe,
sind wie Regengüsse in die Stadt,
die nicht Geborgenheit, nicht Nähe,
aber einen tiefen Abgrund hat!
Und ich blicke in die Kreise –
lecke meine Wunden leise…
Um nicht zu frieren schleich‘ ich, streune
durch die Straßen, über Plätze,
erinner‘ mich an Tage, weine,
bin erschüttert… Tausend Sätze
aus vergangenen Plattitüden
wollen meine Sorgen hüten.
Unbegegnet, grau und fremd gemeuchelt,
fühle ich mich in der überkomm’nen Zeit,
die durch Vergangenheit erheuchelt,
nunmehr feststeht, als soweit
in sich krass gefügte Mauern –
alles unter Dunst und Schauern!
Durch weite Engen drängen sich die Heere:
Geister, zukunftslos in Schein und Öde,
streifen mit mir in der Leere
und sie liefern sich der Fehde
aufgetürmter Ohnmacht aus –
unbewohnt ist jedes Haus!
©Sur_real