Herrliche Gewinne
Seit tausend Jahren bin ich – weichenicht von diesem, meinem Platz,
nenn‘ mich „edel“ oder „Eiche“
und sag’s frech in einem Satz:
wer solang‘ wie ich nicht weicht,
ist als Schönheit unerreicht!
Hab‘ gesehen: Völkerscharen,
Fuchs und Hase, Vogelnest,
Wolkenhimmel und die klaren
Nächte, Jahreszeiten, manches Fest,
das um mich herum geschah –
und ich war stets für alle da!
Ich hab eine Riesenkrone,
darin sammelt sich mein Grün
und der Platz, den ich bewohne,
labt und gibt euch einen Sinn –
wie ein Schirm bin ich für Seelen
und ich kann auch was erzählen!
Ich beschütze unsere Erde, die
angegriffen ist, wie vorher selten.
Deshalb steh‘ ich in der Hierarchie
über all den Praxiswelten,
die gefühllos sind und feige –
denn ich spiel‘ die erste Geige!
Ich bin würdevoll und mächtig.
Wenn ihr mich einmal verliert,
wart ihr vorschnell, nicht bedächtig,
weil ihr dann mein Fehlen spürt…
Ja, solang‘ ich hier noch grüne,
macht ihr herrliche Gewinne!
©Sur_real